Über Uns
Geschichte der Firma
Die Metalldrückerei Schmidt ist seit über 50 Jahren ein Handwerks- und Familienbetrieb
in mittlerweile dritter Generation.
Seit über 80 Jahren ist diese Firma in Erfurt tätig.
1922 wurde diese Metalldrückerei von Herrn Josef Bleisteiner gegründet.
Seine Werkstatt eröffnete er in der Straßburger Str. 37,
der heutigen Robert - Koch - Straße.
Danach verzog die Firma in die Leipziger Straße 6. Nach einem weiteren Umzug fand sie bis 1967 in der Hospitalgasse 23 ihre neue Bleibe.
In diesen Jahrzehnten seit der Gründung wurden in dieser Metalldrückerei hauptsächlich Eisen- und Aluminiummetalle für den Industrie-und Haushalts- warenbedarf verarbeitet.
Bratpfannen, Kochtöpfe, Milchkannen, Herdplatten für Küchenöfen, Lampenschirme usw. wurden in allen Größen und Formen für den täglichen Gebrauch in Großserien an Handdrückbänken hergestellt.
Mehr als 2-3 Angestellte hatte dieser kleine Betrieb aber nie. Mit dem Tod von Josef Bleisteiner im Jahre 1955 machte sein Altgeselle Kurt Schmidt von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch und erwarb die Firma 1956.
Das war der Anfang des Familienbetriebes Metalldrückerei Schmidt.
Als Kurt Schmidt 1967 65-jährig in den verdienten Ruhestand ging, übergab er seinem Sohn Karl-Heinz, der ebenfalls den Beruf des Metalldrückers erlernte hatte und seinen Meisterbrief 1964 erlangte, die Werkstatt in der Hospitalgasse 23.
Die Hospitalgasse und das ganze Umfeld mit der Wassergasse und der Sterngasse wurden im Zuge der baulichen Veränderungen abgerissen. Neubauwohnungen und das damalige Interhotel Kosmos am heutigen Juri-Gagarin-Ring entstanden an diesen Stellen.
Es musste wieder eine neue Heimat für die Metalldrückerei gefunden werden.
Der Hinterhof der Trommsdorfstraße 17 war bis 1977 die neue Adresse.
In diesem Jahrzehnt vollzog sich der Wandel von einem reinem Metalldrückerindustriebetrieb zu einer Firma mit kunsthandwerklichen Produkten, der Kupfer-und Messingprodukte auch als Einzelstücke produzierte. Mit wachsendem Wohlstand der Bevölkerung wuchs der Wunsch nach Individuellem. Die Mangel wirtschaft mit ihrem sehr begrenzten Angebot war Anreiz genug für die Kundschaft, sich etwas Besonderes zu leisten.
Kupferpfannen, Feuerzangenbowlen, Fonduegeräte, Lampenschirme aus Kupfer und Messing, Sportpokale, emaillierte Untersetzer Garnituren,
Messing-und Kupferschalen, Leuchter, poliert, geätzt, gefärbt ,verzinnt für den Gaststättenbedarf, die volkseigenen Betriebe und die private Kundschaft standen hoch im Kurs und führten zu einer gewollten Produktionsveränderung. Auch wenn manche Kunden dafür ihr eigenes Material für die Herstellung mitbringen mussten.
Weg von der Masse und der Stechuhr, hin zu Kleinserien und Unikaten ließen die Arbeit angenehmer werden, machte viel mehr Spaß.
1974 wurde dem Firmeninhaber Karl-Heinz Schmidt der Titel ,,Anerkannter Kunsthandwerker" verliehen.
Das war etwas, das man sich nicht einfach selber gab, sondern von einer Jury des Ministeriums für Kultur nach entsprechender Bewerbung und Vorlage von kunsthandwerklichen Arbeiten vergeben wurde.
Nach bestandener Meisterprüfung ein weiterer Höhepunkt im Leben eines DDR-Handwerkers mit Privatfirma.
Da unser Familienbetrieb so klein war, fielen wir 1972 durch die Maschen, als viele andere Privatbetriebe mit ihren Angestellten zu PGH's und VEB's verstaatlicht wurden.
Eine Enteignung politischen Ausmaßes, die erst durch die deutsche Einheit wieder rückgängig gemacht werden konnte.
1972 ist auch das Jahr, in dem der Grundstein für die dritte Generation unbewusst stattfand.
In meiner Freizeit gab es für mich nichts schöneres, als mich in der Werkstatt meines Vaters aufzuhalten.
Mein Opa Kurt arbeitete stundenweise noch mit in der Werkstatt, trotz seines Alters. Ich habe viel gesehen und gehört in diesen Jahren, war von allem begeistert und wollte wie damals mein Vater zukünftig in diesem kleinen Betrieb mitarbeiten. Die tollen Produkte, der Umgang mit Material, Werkzeug und Maschinen, überhaupt der seltene Handwerksberuf, die vielen kleinen Freiheiten, die es gab, waren für mich genügend Gründe für diesen Entschluss und nichts hat mich bis zum Ende der Schulzeit 1980 davon abbringen können. Lebenslanges Lernen und volles Haften mit dem privaten Vermögen waren schon damals normal und somit ein Vorgriff auf die Marktwirtschaft.
Im Leben eines Handwerkers in der DDR war es das Größte, wenn es einem gelang, sich ein Einfamilienhaus mit integrierter Werkstatt zu bauen. Wie man das fertigbrachte in dieser Mangel-Wirtschaft ohne Baumärkte, nur mit ,,Feierabendbrigaden", war dem Staat egal. Da meine Eltern aber die Voraussetzung von mindestens 3 Kindern erfüllten, konnte der Staat diesen Wunsch nicht verwehren und so gab es 1976 die ersehnte Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus mit Atelier für Kunsthandwerk im Paulinzeller Weg 48.
Seit dem Einzug 1977 befindet sich die Metalldrückerei Schmidt in einer der schönsten Gegenden der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt und hat sich seitdem, besonders durch die Möglichkeiten der deutschen Einheit, vielfältig weiterentwickelt.
Seit der Beendigung meiner Lehrzeit als Kupferschmied 1983 arbeite ich in der Firma meiner Eltern.
Nach meiner Meisterprüfung, 1995, habe ich in Vorbereitung auf die Betriebsübernahme mit meinem Vater 1997 eine GbR gegründet.
Seit dem 1. Juli 2005 führe ich diesen Familienbetrieb bisher als Einzelunternehmen weiter und hoffe, diesen seltenen Handwerksberuf so lange wie möglich, bis zum nächsten Generationswechsel, weiterführen zu können.
Am 7. Januar2015 wurden durch die Handwerkskammer Erfurt Handwerksmeistern aus dem Kammerbezirk Erfurt die goldenen Meisterbriefe vergeben.
Metalldrückermeister Karl-Heinz Schmidt hatte vor 50 Jahren seine Meisterprüfung erfolgreich abgelegt, Schornsteinfegermeister Dieter Happ (rechts im Bild) sogar vor 60 Jahren.
Für diese Leistungen werden im Rahmen einer Feierstunde jährlich die Verdienste der vielen langjährigen Handwerksmeister gewürdigt und der Fortbestand der Meisterprüfungen in den verschiedenen Handwerksberufen weiterhin gefordert.
Denn dieses Qualitätssiegel ist ein großer Vorteil für alle Kunden, die Aufträge an Handwerksbetriebe vergeben.